Praxis Elisabeth Grabner | 0664/75113933

Hier möchte ich gerne auf häufig gestellte Fragen eingehen:

Was ist Psychotherapie

Bei Psychotherapie  handelt es sich um spezielle wissenschaftlich fundierte Heilverfahren, bei denen es um eine Behandlung, Linderung oder Heilung von psychischem Leiden geht. In Österreich gibt es derzeit 23 staatlich anerkannte psychotherapeutische Methoden.

Wofür kann Psychotherapie gut sein?

Psychotherapie kann zur Linderung oder Heilung von Leidenssymptomen beitragen und bei der Persönlichkeitsentwicklung unterstützen.

Psychotherapeutische Gespräche werden oft als entlastend erlebt. Sie können dabei unterstützen, etwas klarer zu sehen und Zusammenhänge zu erkennen, aber auch dabei, zu einer Erweiterung eigener Erlebens-, Reaktions- und Verhaltensmöglichkeiten, also zu mehr Freiheit, zu gelangen.

Was ist Gestalttheoretische Psychotherapie?

Die  Gestalttheoretische Psychotherapie ist eine in Österreich staatlich anerkannte Psychotherapiemethode, die auf den Erkenntnissen der „Gestalttheorie der Berliner Schule“ aufbaut. Diese Wissenschaftler hatten sich u. A. mit Fragen der Wahrnehmung und der Gestaltbildung beschäftigt und dabei herausgefunden, dass es eine „Tendenz zur (Bildung einer) guten Gestalt“ gibt. Darauf gründet sich das Vertrauen von Gestalttheoretischen PsychotherapeutInnen auf die in jedem Menschen vorhandenen Selbstregulations- und Selbstheilungskräfte.  Erkenntnisse von Gestalttheoretikern darüber, welche Rahmenbedingung notwendig sind, damit diese Selbstheilungskräfte sich entfalten können (Bsp. Wolfgang Metzger: Schöpferische Freiheit), werden in der Gestalttheoretischen Psychotherapie angewandt.

Bei der Gestalttheoretischen Psychotherapie handelt sich um einen ganzheitlichen, humanistischen Ansatz, bei dem das eigene Erleben und die Wechselwirkungen von „Person und Umwelt“ besondere Beachtung finden.

Mit speziellen Methoden, wie der „Dialogarbeit“ (eine Form davon ist die „Arbeit mit dem leeren Stuhl“) oder einer bestimmten Art der Arbeit mit Träumen sowie durch gezielte Fragen in denen eingeladen wird, die Aufmerksamkeit auf Gefühle, Gedanken, Bilder oder Körperempfindungen zu lenken, kann das Erleben im „Hier und Jetzt“ gefördert und Veränderungsprozesse in Gang gebracht werden. Auch ein Bewusstwerden des eigenen Wollens und der eigenen Ziele ist erfahrungsgemäß häufig  ein Thema der psychotherapeutischen Arbeit. Die „ eigene Vergangenheit“ wiederum wird insofern einbezogen, als und wie sie im Erleben „hier und jetzt“ wirkt.

Was ist eine Traumatherapie?

Bei der Traumatherapie geht es darum, eine Heilung oder Linderung von Symptomen oder Leidenszuständen zu erreichen, die sich nach einer traumatischen Erfahrung entwickelt haben.

In den letzten Jahrzehnten wurden viele Methoden und Techniken entwickelt, die sich als sehr hilfreich für die Behandlung von psychischen Folgen von Traumatisierungen gezeigt haben. (Bsp. EMDR, KReST, PITT, SE). Welche Technik jedoch für die jeweilige Person gerade geeignet ist, hängt von verschiedenen Kriterien ab (z. B. Art des Traumas, aktuelle Lebenssituation, Stabilität, Diagnosen, Vorlieben für bestimmte Techniken).

Oft, aber nicht immer, erfolgt eine Traumatherapie in 3 Phasen: Stabilisierung, Konfrontation, Integration.

In der Stabilisierungsphase geht es unter Anderem um die Klärung, ob die Person sich jetzt in Lebensverhältnissen befindet, in der eine äußere Sicherheit gegeben ist (oder eine  Unterstützung dabei, in solche Lebensverhältnisse zu kommen) und es geht um eine Unterstützung dabei, dass ein Erleben von innerer Sicherheit möglich ist/wird. Hilfreich können in dieser Phase auch Psychoedukation (Vermittlung von fachlichem Wissen z. B. darüber war bei einer Traumatisierung passiert oder wie man mit den Folgen umgehen kann) und Distanzierungstechniken (z.B. Techniken, die helfen, nicht von Gefühlen überwältigt zu werden, sondern die Kontrolle zu behalten) sein.

In einer zweiten Phase kann dann eine  „Traumabearbeitung“, also eine Auseinandersetzung mit dem traumaauslösenden Ereignis  erfolgen und in einer dritten Phase die „Integration“ (des Traumas, sodass es nun als Teil der eigenen Vergangenheit erlebt werden kann und ein Sprechen darüber die Person nicht mehr „überwältigt“ sondern mit einer angemessenen Gefühlsbeteiligung erfolgen kann.) 

In manchen Fällen wird es möglich sein, auch ohne eine Stabilisierungsphase gleich in eine Auseinandersetzung mit dem „Trauma“ zu gehen, allerdings erscheint mir auch hier eine vorangehende genaue Abklärung/Diagnostik (in umfassendem Sinne gemeint) und der bereits erfolgte Aufbau einer guten therapeutischen Beziehung wichtig.   In vielen Fällen wiederum – und darauf sei besonders hingewiesen – ist eine „Konfrontation“ mit konkreten traumatisierenden Ereignissen (die einerseits von vielen Betroffenen nicht gewünscht wird und die andererseits auch gewisse Risiken mit sich bringen kann), gar nicht nötig. Vielen Menschen konnte mit traumatherapeutischen Methoden (zusätzlich zu den sonstigen Methoden und den normalen Wirkfaktoren einer Psychotherapie) wie Stabilisierungsarbeit, Distanzierungstechniken, Psychoedukation, Imaginationsübungen, Ressourcenarbeit, körperbezogene Therapien, Arbeit mit inneren Helfern uam., und ohne dass eine Traumakonfrontation notwendig gewesen wäre, geholfen werden, psychische Leidensymptome die in der Folge von Traumatisierungen aufgetreten waren, zu lindern oder zu beseitigen.